Täuschung mit System
Wie führende Politiker die Gesellschaft gezielt in die Irre führen
CDU | CSU | FDP
im Dienste der Arbeitgeberinteressen
Deutschland ist eine der reichsten Nationen und eine globale Wirtschaftsmacht – zugleich, so die Kritik, der einzige Industriestaat, in dem Vollzeitbeschäftigte so wenig verdienen, dass Löhne oft auf Sozialhilfeniveau liegen; nicht als bloßes Absinken, sondern als Resultat einer seit über zwanzig Jahren vorsätzlich betriebenen Regierungspolitik, die Anpassungen von Löhnen und Gehältern an die steigenden Lebenshaltungskosten verweigert hat.
CPI ™ | Central political intelligence & Think Tank Networks® | Strategic Foresight of EU & International policy | EU-Foreign & security policies | Neki Imeri – Political Generalist | Since 2002
CDU, CSU & FDP
Kritiker des Bürgergeldes im Dienste der Arbeitgeberinteressen
Immer dann, wenn über die Höhe der Sozialleistungen in Deutschland diskutiert wird, sind es vor allem Politiker der CDU, CSU und FDP, die lautstark behaupten, das Arbeiten lohne sich angesichts der Bürgergeld-Bezüge nicht mehr. Diese Parteien vertreten jedoch traditionell nicht die Interessen der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, sondern seit jeher die Anliegen von Arbeitgebern, Gewerbetreibenden und der Industrie. Ein Blick auf die letzten zwei Jahrzehnte zeigt: Unter maßgeblicher Mitwirkung dieser drei Parteien stagnierten Löhne und Gehälter in Deutschland und blieben weit hinter einer zeitgemäßen Anpassung zurück. Damit verschafften CDU, CSU und FDP den Unternehmen zwar kurzfristige Entlastung bei den Personalkosten – um bis zu 70 Prozent im Vergleich zu einer angemessenen Lohnentwicklung. Gleichzeitig führte diese Politik jedoch dazu, dass Millionen Beschäftigte seit Jahren nur Einkommen auf Sozialhilfeniveau erhalten. Um diese Realität zu verschleiern, greifen die genannten Parteien regelmäßig auf ein bewährtes Narrativ zurück: Bei jeder Anpassung des Bürgergeldes an die gestiegenen Lebenshaltungskosten warnen ihre Vertreter öffentlich davor, „Arbeit lohne sich nicht mehr“. Diese Formel dient weniger einer ernsthaften Analyse der Arbeitsmarktpolitik, sondern vielmehr dazu, die Bevölkerung von den eigentlichen Ursachen der Misere abzulenken – nämlich einer bewusst betriebenen Lohndrückerei. Die Folge: Während sich CDU, CSU und FDP als Hüter von Leistungsanreizen inszenieren, sichern sie in Wahrheit die historisch niedrigen Lohnkosten für Arbeitgeber und Industrie – und perpetuieren damit ein System, in dem Arbeit in vielen Branchen tatsächlich nicht mehr den Wert erhält, den sie haben sollte. Nicht zuletzt sprechen die jährlich veröffentlichten Parteispenden für sich selbst: CDU, CSU und FDP zählen seit Jahren zu den Hauptempfängern von hohen Zuwendungen aus Industrie, Wirtschaftsverbänden und von Gewerbetreibenden – ein deutlicher Hinweis darauf, wessen Interessen hier tatsächlich gewahrt werden.
Die Parteispenden sprechen Bände
Alle drei Parteien – CDU, CSU und FDP – erhalten regelmäßig hohe Spenden aus Industrie, Wirtschaftsverbänden und von Gewerbetreibenden. Diese Zahlen sprechen eine eindrückliche Sprache. Im Bundestagsjahr 2023 erreichte die CDU Großspenden in Höhe von über 1 Million Euro, die CSU knapp 830.000 Euro, und die FDP rund 307.000 Euro. Im aktuellen Bundestagswahlkampf fließen diese Zuwendungen noch konzentrierter: Laut Berichten sammelte die CDU allein zwischen dem 6. November und 6. Dezember 1,952 Millionen Euro, die FDP 820.000 Euro, und die CSU 100.000 Euro. Diese Zahlen untermauern unaufgeregt, wessen Interessen tatsächlich gewahrt werden – und ließen sich kaum düsterer illustrieren.
Übersicht:
Parteispenden, Reallöhne & Tarifbindung (2019–2023)
| Jahr | CDU (Großspenden) | CSU (Großspenden) | FDP (Großspenden) | Reallohn-Entwicklung (Deutschland) | Tarifbindung (Westdeutschland) |
|---|---|---|---|---|---|
| 2019 | 475.000 € | 485.000 € | 360.000 € | +1,2 % | ~48 % |
| 2020 | 1.000.858 € | – | – | -1,1 % | ~47 % |
| 2021 | ~1.000.000 € | 871.381 € | 4.329.454 € (!) | -0,1 % | ~46 % |
| 2022 | 570.531 € | 350.000 € | 50.001 € | -4,1 % | 45 % |
| 2023 | 1.016.003 € | 829.503 € | 306.903 € | -0,2 % | 45 % |
Erläuterung:
- Großspenden = Sofortmeldungen über 50.000 €, veröffentlicht durch den Bundestag.
- Reallohnentwicklung = Veränderung nach Abzug der Inflation (Destatis-Daten).
- Tarifbindung = Anteil der Beschäftigten in Betrieben mit Tarifvertrag, Westdeutschland (IW Köln).
📌
Während Spendenströme konstant hoch bleiben (besonders 2021 mit einer Rekordspende an die FDP), sinkt die Tarifbindung kontinuierlich – und die Reallöhne erlebten 2022 den stärksten Rückgang seit Jahrzehnten.
Großspenden
CDU ≈ 1.016.003 €, CSU ≈ 829.503 €, FDP ≈ 306.903 € (nur Großspenden nach §25 Abs. 3 PartG—Sofortmeldungen, nicht alle Spendenarten). Quelle: Deutscher Bundestag, „Parteispenden über 50.000 € – Jahr 2023“.
Hinweis zur Vergleichbarkeit:
Ab 5. März 2024 wurde die Sofortmelde-Schwelle per Gesetz auf 35.000 € gesenkt; für 2023 gilt noch 50.000 €. Wer also Zeitreihen über 2023→2025 vergleicht, sollte diesen Schwellenwechsel berücksichtigen.
